Heimerer Erzieher 1
  L 3
 

Lernfeld 3: Die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen analysieren, strukturieren und mitgestalten

 

Erläuterung:

Menschen entwickeln sich in ständiger Auseinandersetzung mit sich und ihren Lebenswelten. Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen sind in einer pluralistischen und sich ständig verändernden Gesellschaft vielfältig und differenziert. Deshalb brauchen Heranwachsende in ihrer Auseinandersetzung mit ihren Lebenswelten Unterstützung, um sich zu orientieren und Identität auszubilden. Um der Komplexität des Eingebundenseins in Lebenswelten gerecht zu werden, muss die sozialökologische und systemische Perspektive dem Handeln von Erzieherinnen und Erziehern zu Grunde gelegt sein. Analysen von Lebenswelten, die unter einer solchen Sichtweise erstellt werden, bilden die Grundlage für bedarfsgerechte Betreuungsstrukturen und Kooperation mit Netzwerkpartnern. Ausgehend von den gesetzlichen Rahmenbedingungen sind Partizipation, Lebenswelt- sowie Ressourcenorientierung Handlungsparadigmen für Erzieherinnen und Erzieher.

 

Lernfeld 3 Die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen analysieren, strukturieren und mitgestalten

 

Zeitrichtwert: 160 Ustd.

 

Zielformulierung:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen die Vielfalt der Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen und stellen Verbindungen zu pädagogischen Konzepten für die Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen her. Sie analysieren aktuelle Forschungsergebnisse und Modellprojekte, interpretieren diese und ziehen Schlussfolgerungen für die pädagogische Arbeit. Ausgehend von der fortlaufenden Analyse konkreter Lebenssituationen erkennen und berücksichtigen die Fachschülerinnen und Fachschüler dabei die Interessen und Bedürfnisse von Einzelnen und Gruppen. Sie gestalten gemeinsam mit den Kindern, Jugendlichen und allen anderen Beteiligten eine entwicklungsfördernde Umwelt. Auf der Grundlage der Kenntnis gesetzlicher Rahmenbedingungen stellen die Fachschülerinnen und Fachschüler die Balance zwischen institutionellen Anforderungen, individuellen Bedürfnissen, Gruppeninteressen und dem Gemeinwesen her. Sie erfassen die Vielfalt professioneller Netzwerkpartner und kooperieren mit diesen.

 

Inhalte:

 

Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen

- gesellschaftliche Entwicklung, Veränderung und Vielfalt der Sozialisationsbedingungen von Kindern und Jugendlichen und Anforderungen an die Erzieherinnen und Erzieher

- sozialökologische und systemische Perspektive, Sozialraumorientierung

- soziale Netzwerke

- Lebensweltanalysen

- bedürfnisorientierte Gestaltung von Lebenswelten und Partizipation

 

Familie als primäre Sozialisationsinstanz

- Formen, Funktionen und familiale Aufgaben und Leistungen

- systemische Sichtweise: Kinder und Jugendliche im Beziehungsgeflecht von Familie und Institution

- aktuelle Herausforderungen an Familie (Armut, Freizeitgestaltung, Gestaltung von Generationenbeziehungen und weitere)

 

Beziehungen zu Gleichaltrigen

- Freundschaften von Mädchen und Jungen

- Peergroup

- Jugend und Jugendkulturen, Jugendreligionen

 

Unterstützungssysteme für Kinder, Jugendliche und Familien

- Beratungsstellen, Kita, Tagespflege, Dienste beim Jugendamt, Kinder- und Jugendnotdienste

- Kultur- und Freizeiteinrichtungen

- vernetzte Hilfen

 

Rechtliche Rahmenbedingungen der Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen

- Öffentliches und Privates Recht (Rechtsquellen, Gerichtsbarkeiten, Möglichkeiten außergerichtlicher Beratung bzw. Einigung)

- UN- Kinderrechtskonvention, GG

- Rechte und Pflichten von Kindern und Jugendlichen

- Grundrechtsmündigkeit, Geschäftsfähigkeit, Deliktsfähigkeit, Strafmündigkeit, Prozessfähigkeit, Ehemündigkeit, Testierfähigkeit, Religionsmündigkeit, Recht auf Beratung und auf Sozialleistungen

 

Didaktisch-methodische Hinweise:

Mit Hilfe von Praxiserfahrungen, biografischen Erfahrungen, Erkundungen des Gemeinwesens und der Befragung von Zielgruppen können Lebensweltanalysen erstellt und dokumentiert werden. Die Auseinandersetzung mit aktueller Fachliteratur und wissenschaftlichen Studien sowie die Herstellung von vielfältigen Praxisbezügen sollen immanenter Bestandteil der didaktisch-methodischen Arbeit sein. Rechtliche Rahmenbedingungen sind auf gesetzlicher Grundlage und nach aktueller Rechtssprechung zu erarbeiten und auf die Tätigkeitsfelder von Erzieherinnen und Erzieher zu übertragen.

 
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